Verweise
Datenbezüge (4)
Im Rahmen des Forschungsprojektes "Holz Cluster Nord" wird derzeit das
Teilprojekt 4000: "Nachhaltige Ressourcennutzung im Kleinprivatwald -
Konzepte für heterogene Besitzstrukturen in den Neuen Bundesländern" bearbeitet
Der Forschungsverbund HCN - HOLZ CLUSTER NORD wird im Rahmen des BMBF - Förderschwerpunktes "Nachhaltige Waldwirtschaft 2004-2008" als einer von insgesamt 24 Projektverbünden in Deutschland gefördert. Die Koordination obliegt der Wismarer Wirtschaftsgemeinschaft.
Ziel des Teilprojektes 4000 ist ein Beitrag zur nachhaltigen Bewirtschaftung des Kleinprivatwaldes. Durch Konzeption und Erprobung von innovativen Organisationsmodellen sollen dem heimischen Holzmarkt bisher unzureichend genutzte Rohholzreserven zur Verfügung gestellt werden. Dadurch wird insbesondere den im Zuge der Bodenreform in der DDR entstandenen Kleinststrukturen der Waldparzellen Rechnung tragen.
Methodische Basis der Untersuchungen ist die Einrichtung einer Pilotregion im Raum Südwestmecklenburg. Hier werden Waldbesitzerbefragungen durchgeführt, um Hintergründe zu deren Motivation und Zielstellung im Zusammenhang mit dem privaten Waldbesitz zu beleuchten. In Form von Fallstudien wird darüber hinaus analysiert, welche konkreten Hemmnisse einer nachhaltigen Bewirtschaftung und Holzmobilisierung entgegenstehen.
Die Landesforst Mecklenburg-Vorpommern wurde zum 01.01.2006 als eigenständige Anstalt öffentlichen Rechts gegründet. Sie nimmt Aufgaben des eigenen Wirkungskreises, insbesondere die Waldbewirtschaftung, und des übertragenen Wirkungskreises, wie das forstliche Versuchswesen und die Hoheit, für die Wälder Mecklenburg-Vorpommerns war.
Waldgehölze als Forstliche Genressource
Seit 1992 arbeitet die Landesforst an dem Programm zur Erfassung, Erhaltung und Vermehrung von heimischen und forstlich wichtigen Waldgehölzarten als Forstliche Genressource.
Wesentliche Projekte im Rahmen dieses Programms:
SEBASTRA
In diesem Rahmen des Landesprogrammes wurde 1992 eine erste Erfassung für die Waldvorkommen von Holzapfel und -birne, Vogelkirsche, Elsbeere, Flatter-, Berg- und Feldulme, Eibe, Stechpalme sowie Wacholder durchgeführt.
Forstliche Generhaltungsobjekte
1998 wurde damit begonnen, für die Waldgehölzarten Generhaltungsobjekte auszuweisen.
Diese Objekte sollen die genetischen Variationen (Genpool) der Waldgehölze repräsentieren. Die ausgewählten Generhaltungsobjekte werden langfristig erhalten und, bei seltenen Arten, deren Vorkommen gezielt vermehrt.
Erfassung von Erntevorkommen wichtiger Straucharten
Für die heimischen Straucharten Gemeiner Hasel, Roter Hartriegel, Faulbaum, Rote Heckenkirsche, Schwarzer Holunder, Purgier-Kreuzdorn, Pfaffenhütchen, Schlehe, Gemeiner Schneeball, Gewöhnliche Traubenkirsche sowie Ein- und Zweigriffliger Weißdorn wurde 2001 eine Erfassung von fruktifizierenden Waldvorkommen durchgeführt. Die Bestände sollen zukünftig beerntet werden. Aus dem Saatgut können dann in Baumschulen Pflanzen für Planzungen im Wald und in der offenen Landschaft gezogen werden.
Seit dem Jagdjahr 2002/03 wird in der Landesforstverwaltung ein Wildmonitoring durchgeführt.
Ziel des Monitoring ist es, die Schalenwildbestände auf einem waldverträglichen Maß einzupegeln, das insbesondere eine bessere natürliche Verjüngung der Wälder im Rahmen der Ziele der naturnahen Forstwirtschaft ermöglichen soll.
Das Wildschadensmonitoring besteht aus verschiedenen Teilverfahren, wie
- dem Forstliches Verbissgutachten,
- dem Weiserflächenverfahren,
- dem Losungszählverfahren (es wurde 2007 beendet) und
- seit 2009 der Schälschadeninventur.
Mit dem Forstlichen Verbissgutachten wird in Abständen von drei Jahren beurteilt, ob die in älteren Waldbeständen vorhandene natürliche Verjüngung aus waldbaulicher Sicht ausreichend für die Entwicklung eines neuen, jungen Waldbestandes ist. Ist die Verjüngung nicht ausreichend, wird nach den Ursachen geforscht, zu denen u. a. auch der Wildverbiss gehört. Die Erhebungsflächen werden mit Hilfe eines Rasters (100 ha) gleichmäßig über die Waldflächen verteilt, so dass sich aus diesen Stichproben eine repräsentative Bewertung für die Waldverjüngung des jeweiligen Forstortes herleiten lässt. Die Ergebnisse des Verfahrens werden genutzt, um zu erkennen an welchen Schadschwerpunkten die Bejagungsintensität erhöht werden muss.
Mit dem Weiserflächenverfahren soll veranschaulicht werden, welches Verjüngungspotential die Waldbestände ohne Einfluss des Wildes besitzen. Zu diesem Zweck werden in geeigneten Waldbeständen Flächen a 10 x 10 m eingezäunt und in Abständen von drei Jahren mit dem Verjüngungszustand einer gleich großen, ungezäunten Fläche verglichen.
Das Losungszählverfahren wurde über einen Zeitraum von fünf Jahren jährlich in der Vegetationsruhe durchgeführt. Mit dem Verfahren wurde ein Trend für die jährliche Veränderung der Wildbestände ermittelt, die sich in den Wintermonaten in den Landesforsten aufgehalten haben.
Hierzu wurden drei Zähltrakte zu je 100 m² auf 100 ha Waldfläche angelegt, auf denen die Losung (Kot) des Wildes nach Ablauf einer Zählperiode von mindestens 100 Tagen ausgezählt wurde. Mit Hilfe der wissenschaftlich ermittelten Erkenntnis, wie oft sich das Wild in einer bestimmten Zeiteinheit löst, lassen sich aus den Ergebnissen der Losungszählung die Winterwildbestände errechnen. Diese Wildbestandszahlen konnten dann als ein zusätzlicher Weiser für die Abschussplanung genutzt werden.