Der Darstellungsdienst zur Geologischen Übersicht von Sachsen-Anhalt wird überarbeitet und steht zurzeit (Ende Quartal 1 2021) nicht zur Verfügung.
Die Geologische Übersichtskarte stellt die an der Oberfläche anstehenden Gesteine dar. Sachsen-Anhalt ist zum größten Teil von quartären Lockergesteinen bedeckt, doch treten im Harz und im südlichen Landesteil verbreitet auch verschiedene ältere Gesteine zutage.
Gesteine des Proterozoikums und des Altpaläozoikums treten nur lokal, in wenigen eng begrenzten Aufragungen an die Oberfläche. Kristalline Schiefer und Tiefengesteine der Mitteldeutschen Kristallinzone treten am Kyffhäuser auf. Zum Rhenoherzynikum gehören die flächenhaft im Harz und lokal im Bereich der Flechtingen-Roßlauer Scholle bei Flechtingen, Haldensleben und Gommern an der Oberfläche verbreiteten Grauwacken, Tonschiefer, Kieselschiefer und Quarzite mit Einschaltungen von Diabasen, Keratophyren und zugehörigen Tuffen des Devon und Dinant. Im Devon entstanden auf Schwellen wie bei Elbingerode Riffkalke. Weit verbreitet sind im Unterharz Rutschmassen oder Olisthostrome, durch Umlagerung aufgelöste und resedimentierte Gesteinsmassen.
Das Übergangsstockwerk oder Molassestockwerk umfasst Gesteine des Oberkarbon (Siles) und des Unterperm (Rotliegendes). Charakteristisch ist das Auftreten von vulkanischen Gesteinen in Form von sauren bis intermediären Laven und Ignimbriten (Schmelztuffen) sowie untergeordnet auch von basischen Vulkaniten. Hauptverbreitungsgebiete sind der Raum Halle und das Gebiet um Flechtingen sowie das südöstliche Harzvorland bei Eisleben und Mansfeld. Weitere Vorkommen liegen bei Ilfeld nördlich Nordhausen und Meisdorf südlich Aschersleben.
Das Tafeldeckgebirge beginnt mit dem Zechstein, der durch mächtige Salzlager - Steinsalz und Kaliflöze - sowie Anhydrit, Gips und Karbonate gekennzeichnet ist. An der Basis liegt der nur ca. 30 cm mächtige Kupferschiefer. Gesteine des Zechsteines treten in der Umrandung des Harzes an die Oberfläche, wo sie im Kartenbild als blauer Randstreifen erkennbar sind.
Die Gesteine der Trias - Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper - besitzen in Sachsen-Anhalt weite Verbreitung und treten nördlich des Harzes im Subherzyn und südlich des Harzes in der Thüringischen Senke an die Oberfläche. Dagegen sind die Sedimente des Jura und der Kreide auf das Subherzyn und die Fläming-Altmark-Senke im Nordosten Sachsen-Anhalts beschränkt.
Das känozoische Lockergesteinsstockwerk beginnt lokal mit gering verfestigten Sanden und Schluffen des Maastricht (Oberkreide). Den Hauptanteil bilden die Ablagerungen des Tertiärs - Sande, Schluffe und Tone mit Einschaltungen von Braunkohle. Sie sind im Norden und Osten Sachsen-Anhalts mit weitgehend vollständig entwickelten Profilen von Paläozän bis zum Miozän vertreten. Im Süden sind besonders im Bereich von Senken, wie dem Geiseltal bei Merseburg, mächtige Braunkohlevorkommen entwickelt. Stratigraphisch handelt es sich vorwiegend um Ablagerungen des Eozäns und des Oligozäns.
Die Ablagerungen des Quartärs nehmen im Kartenbild die größten Flächen ein. Lokal verbreitete fluviatile Kiese des Alt- und Frühpleistozäns belegen die Existenz früher Flusssysteme. Glazilimnische Beckenbildungen - Bänderschluffe und Feinsande - sowie Geschiebemergel der Elsterkaltzeit füllen Depressionen der Quartärbasis und können lokal Mächtigkeiten von 100 - 200 m und mehr erreichen. Die Holsteinwarmzeit hinterließ limnische Ablagerungen in einer Vielzahl lokaler Becken. In der nördlichen Altmark sind im Untergrund die Paludinen-Schichten - Schluffe und Tone mit Muschelresten - flächenhaft verbreitet. Die Flüsse hinterließen besonders zu Beginn der Saalekaltzeit mächtige Schotterkörper, die Haupt- oder Mittelterrassen. Das heutige Landschaftsbild wurde entscheidend durch das Eis der Saalekaltzeit geprägt. Es hinterließ Endmoränen, Grundmoränenflächen mit mächtigen Geschiebemergel- und Sanderflächen. Limnische Ablagerungen der Eemwarmzeit bilden eng begrenzte Vorkommen.
Glaziäre Bildungen der Weichselkaltzeit - Geschiebemergel, Schmelzwassersande und Endmoränen - sind auf den Nordosten Sachsen-Anhalts begrenzt. In den Niederungen bildeten sich Sande der Urstromtäler. Das wichtigste ist das Magdeburger Urstromtal, das heute von der Elbe durchflossen wird. Weite Gebiete im Süden und im zentralen Teil Sachsen-Anhalts sind von Löss, einem kalkhaltigen Schluff äolischer Entstehung bedeckt.
Das Holozän ist durch sandige und kiesige Bildungen der Niederterrasse in den Flusstälern und durch Auelehm vertreten. In weiteren Niederungsgebieten finden sich Moorerde und Torf.